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Geheirade, Verheiratete, Mehlknepp, Geschiedene,…..da soll mal noch einer durchblicken bei dem ganzen Beziehungskram auf dem Teller.
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Geheirade – mehr als eine saarländische Mehlspeise
In nix ist sich der Saarländer so einig wie beim Essen. Bei meinem letzten schnellen Post auf Facebook, gab es ein riesiges Feedback der (wirklich aktiven) Community. Es geht hier um eine Speise, die aus Mehlklößen und Kartoffeln besteht. So simpel das Rezept und die Zubereitung erscheinen möchten, macht sie doch jeder irgendwie anders. Zumindest die Beilagen unterscheiden sich manchmal drastisch wie ich lesen konnte.
Wie werden Geheirade gekocht?
Mehl, ein Ei, Wasser, ordentlich Pfeffer, Salz und Muskatnuss zu einem klebrigen, zähflüssigen Teig verarbeiten. Mit einem Esslöffel den Teig portionsweise in das köchelnde Wasser einlassen, warten bis sie wieder auftauchen, noch 2 Minuten ziehen lassen und dann abschöpfen. Die Kartoffeln als normale Salzkartoffeln zubereiten. Fertig sind die grundlegenden Teile dieses Gerichts. Geheirade heißt das ganze, weil die Kartoffeln so schön neben den Mehlklößen ihr Dasein fristen. Bis sie weggemampft werden.
Ich oute mich schon mal im Vorfeld als einer, der lieber Geschiedene ißt. Ja, ich mag diese Gummiklöße, mal lockerer, mal fester, Hauptsache mehr Klöße als garstige Kartoffeln! Aber auf die Zubereitung kommt’s an – von daher……
So mampft der Saarländer seine Geheirade
Jetzt höre ich direkt ein paar Pfälzer aufschreien, eventuell auch ein paar Saarländer, die grenznah an der Kartoffelregion beherbergt sind. Ja, der Pfälzer mag die Geheirade auch – nur halt etwas spartanischer. Klöße und Kartoffeln mit Butter abgeschmälzt, Croutons (“Krachelscha”) drüber und dazu passend Kompott oder eingemachte Früchte. Salzig und süß muss es sein. Es gibt auch ganz Gewiefte, die nehmen noch etwas ausgelassenen Speck mit hinzu. Wobei wir nun auch schon bei der höchsten Evolutionsstufe der Geheirade sind.
Geheirade mit ausgelassenem Speck und Sahnesoße. Specksahnesoße! Wuaaaahhhhh geil. Und dazu? Richtig! Apfelmus und am besten Endiviensalat. Sauerer Endiviensalat. Könnt ihr euch das vorstellen? Ich schon, so wie mir das Wasser im Mund zusammenläuft.
Also, wenn ihr jetzt Lust habt auf saarländisch gudd gess, dann schnell in den Markt eures Vertrauens und Zutaten einkaufen.
Für 2 gute Esser oder 4 Rezeptpersonen:
– 750 g Kartoffeln
– 500 g Mehl
– 250 ml Wasser
– 1 Ei
– 400 ml Sahne
– 250 g Dörrfleisch
Solltet ihr Zuhause haben:
– Pfeffer, Salz, Muskat, Brühe, (Maggi! Ja, ich mag da Maggi dran)
Billig, einfach, lecker!
Wie die Klöße gehen steht weiter oben, Salzkartoffeln (schälen, vierteln, köcheln im Salzwasser) weiß man ja, Soße – Speck auslassen, mit Sahne ablöschen, würzen.
Fertig!
Mit so einfachen Mitteln erweckt man jeden Saarländer. Zumindest auf meinem Post bei Facebook: 24.168 erreichte Personen, 288 Likes und knapp 100 Kommentare.
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E gudder Hunger !
Andre 🙂
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2 Kommentare
Die sehen mega lecker aus, Andre! Heut Mittag gibt’s welche von Oma, aber die nächsten werden dann mal selbst gemacht 🙂
Hey Kathi, danke für deinen Beitrag. Die Oma oder Mama machen halt wirklich alles besser….so kenne ich’s zumindest. Aber man(n) kann ja immer noch dazulernen 😉